In unseren Wäldern zuhause
Der Schmetterling des Jahres 2025

Der Schmetterling "Spanische Flagge" am Wasserdost © Judith Knitl
Ein tagaktiver "Nachtfalter" mit sonderbarem Namen
Was haben die Nationalflagge Spaniens und der Schmetterling des Jahres 2025 gemeinsam? Zumindest zwei Dinge: Den Namen „Spanische Flagge“ und die Farben Rot und Gelb – nun gut, beim Schmetterling sieht man diese Farben erst auf den zweiten Blick, denn gelblich erscheinen die Flügel eher auf der Unterseite und rot sind nur die Hinterflügel und der Hinterleib, die in Ruhestellung unter den schwarz–cremeweiß gestreiften Vorderflügeln verborgen sind. Wird die Spanische Flagge aber von Fressfeinden angegriffen oder fliegt sie auf, zeigt sie die roten Partien; sie wirken auf Angreifer, etwa Vögel, als Warntracht, denn der Falter enthält in seinem Blut Giftstoffe und ist dadurch „schwer bekömmlich“.
Vorkommen der bunten Falter
Buntes Treiben am Wegesrand
Wie können wir diesen Artenreichtum fördern?
Judith Knitl hat einige Tipps parat, wie Waldbesitzende zum Erhalt solcher Vielfalt beitragen können:
- Hochstaudenbestände sollte man, wo es zum Freihalten von Forstwegen und Gräben notwendig ist, erst nach der Hauptblütezeit etwa ab September mähen.
- Ist es nicht möglich, bis nach der Blütezeit zu warten, sollte zumindest nur abschnittsweise gemäht werden, am besten nicht alles im gleichen Jahr, um so Teile des Lebensraumes und seiner Bewohner zu schonen.
- Immer sollte das Mähwerk so hoch wie möglich angesetzt werden, damit bodennah verborgene Tiere und ihre Eier, Larven und Puppen überleben können.
- Auf das Mulchen von Wegrändern im Wald sollte man hingegen möglichst gänzlich verzichten, denn dabei wird so ziemlich alles an Arten getötet, was im bearbeiteten Streifen “kreucht und fleucht“. Dies betrifft außer Insekten auch Amphibien, etwa Salamander, Molche, Kröten und Frösche, die sich am feuchten Wegseitengraben aufhalten, und Reptilien wie Eidechsen, Ringel- und Schlingnatter oder die stark gefährdete Kreuzotter, die sich am Wegesrand sonnen und bei Annäherung in die Vegetation flüchten; für sie wird das Mulchen dann zur Todesfalle.
- An Rückegassen, Lagerplätzen, Waldrändern und in älteren Forstkulturen, wo die Jungbäume bereits etwas höher und stabiler sind, können blühende Stauden einfach belassen werden. Waldbesitzer sparen sich dadurch viel Arbeit und die Artenwelt profitiert.
Ein Falter steht für einen ganzen Lebensraum:

Ackerhummel und Trauerrosenkäfer auf Kohlkratzdistel © Judith Knitl