Initiative Zukunftswald im Amtsgebiet
Aus Wiese wird Wald - Erstaufforstung mit Bergahorn und Buche

Unsere heimischen Ahornarten - Wertvolle Farbtupfer im Mischwald der Zukunft

Piktogramm Bergahorn Blatt

Bergahornblatt

Ein Podcast von H.-C. Münnich

Entstehungsgeschichte

Bergahorn in WuchshülleZoombild vorhanden

Beispiel für die Pflanzung einer Bergahorngruppe mit Wuchshüllen (Foto: H.-C. Münnich)

Im Jahr 1994 wurde die 5000 m² große Wiese mit Bergahorn, Rotbuche und Fichte aufgeforstet. Die Fichten stammten aus einer Forstbaumschule, die Ahorne und Buchen wurden im eigenen Wald aus üppiger Naturverjüngung als „Wildlinge gewonnen“. Sie wurden in zwei Gruppen zu a 30 x 25 m eingebracht, die restliche Fläche mit Fichte bepflanzt. Die Rotbuchen wurden zwischen die Ahorne gesetzt.

Die Erstaufforstung wurde nach den damals gültigen Bedingungen gefördert.
20-jährige AhorngruppeZoombild vorhanden

Bergahorngruppe 2013 (Foto: H. Eiber)

Seither hat sich der neue Wald aufgrund guter standörtlicher Eignung und maßvoller Pflege hervorragend entwickelt. Unter den rund 30 Jahre alten Bergahornen sind ausreichend viele Bäume mit sehr guter Stammform und hohem Zuwachs. 2019 wurde bereits ein Holzvorrat von rund 180 Erntefestmetern pro Hektar erreicht. Die Buchen erfüllen ihre dienende Funktion der Schaftpflege. Durch die Beschattung der unteren Kronenpartien der Ahorne sterben dort die Grünäste früh ab und an den schließlich 9 bis 12 m langen, astfreien Stämmen wächst wertvolles Holz zu.

Der Waldbesitzer ist mit dem Ahornbestand sehr zufrieden. Bei der Pflanzung war damals die gesamte Familie beteiligt: „Das war eine richtig gute Aktion!“
Die Fichten machen ihm hingegen eher Probleme, da immer wieder vom Wind gebrochene oder angeschobene Bäume entnommen werden müssen. Ferner waren bei einer ersten Pflege in der Fichte bereits etliche Stämme rotfaul. Fazit des Waldbesitzers: „Ich hätte gleich mehr auf Laubholz setzen sollen!“

Produktionsziel Wertholz

Bergahornbloch auf einer SubmissionZoombild vorhanden

Bergahorn - 18000 € Erlös in Pretzfeld 2020 (Foto: J. Berendes)

Für Bergahorn-Wertholz ab der 4. Stärkeklasse (Durchmesser 40 cm und mehr) werden derzeit auf Versteigerungen Preise von rund 300 €/fm, bei Spitzenstämmen auch 1.300 €/fm und mehr erzielt. Die Stämme sind umso wertiger, je stärker sie im Durchmesser sind. Dieses erstklassige Holz findet Verwendung als Furnier, z.B. in der Innenausstattung von Luxusautos, oder als Schreinerholz, z.B. für die klassische, hellweiße Tischplatte.

Die Bergahorngruppen erhöhen somit den Wert des Waldes und werden nach bisherigen Erkenntnissen im Klimawandel weit besser bestehen als die Fichte.

Das Produktionsziel Wertholz erfordert aktive Pflege

Bergahorn mit BuchennebenbestandZoombild vorhanden

Bergahorngruppe 2020 (Foto: H.-C. Münnich)

Im Abstand von mindestens 10 Metern werden vitale, geradschaftige, auf etwa 10 Meter Stammlänge astreine Bergahorne markiert und alle Bedränger, die dem Auslesebaum in die obere Krone einwachsen, entnommen. Die Auslese-Bergahorne sollen große Kronen ausbilden, um das rasche Dickenwachstum der Stämme zu fördern. Dazu soll der Kronenansatz auf gleicher Höhe bleiben. Sobald die Kronen wieder bedrängt werden, müssen sie erneut kräftig freigestellt werden. Die so alle 5 bis 8 Jahre nötigen Pflegehiebe (Durchforstungen) werden bis zum Erreichen des Zieldurchmessers der Auslesebäume von 60 cm und mehr fortgesetzt.
Die beigemischte Buche muss in dienender Funktion unter dem Bergahorn erhalten bleiben, um neben der beschriebenen Schaftpflege weitere ökologische, z. B. später Schutz vor Verunkrautung, aber auch ökonomische Aufgaben zu erfüllen.

In den Fichtenteilen soll durch regelmäßige Pflegeeingriffe die Stabilität der Fichten hergestellt und erhalten werden. Das Schnee- und Sturmbruchrisiko sinkt, wenn die „grünen Krone“ stets zwischen einem Drittel bis zur Hälfte der Baumhöhe beträgt. Der Holzzuwachs soll gleichzeitig auf die vitalsten und stabilsten Bäume gelenkt werden. Auch hier empfiehlt es sich deshalb alle 8 - 10 m den vitalsten Baum zu markieren (Z-Stamm) und über das Bestandsleben zu fördern.

Die wert- und stabilitätssteigernde Pflege wird im jungen Waldbestand gefördert.

Anfahrtsbeschreibung

Von Amberg oder Sulzbach-Rosenberg auf der B 85 kommend, biegen Sie in Höhe der Discothek "Happy Rock" auf die Kreistrasse AS 35 Richtung Illschwang ab. Sobald Sie die Ortschaft Pürschläg erreichen, folgen Sie unserer Skizze (BayernAtlas) und erreichen den Vorzeigebestand im "Hirtangerholz". Stellen Sie bitte ihr Auto an dem in der Skizze mit P gekennzeichneten Platz vor dem Wald ab.

Lageplan - Bayernatlas Externer Link