Naturverjüngung von Mischbaumarten unter Kiefer
Die natürliche Verjüngung des Waldes - Chancen und Grenzen
Baumsamen (v.l. Stieleiche, Elsbeere, Sommerlinde, Spitzahorn und Buche)
Ein Podcast von H.-C. Münnich
Entstehungsgeschichte
Zoombild vorhanden
Nährstoffarmer, podsolierter Sandboden
(Foto: H.-C. Münnich)
Der Vorbestand aus Waldkiefern auf diesem nährstoffarmen Sandstandort wurde 1937 komplett eingeschlagen, und die Wurzelstöcke mit der Seilwinde gerodet. Auf dem so freigelegten Rohboden samten sich von selbst Pionierbaumarten wie Kiefer, Birke und Zitterpappel an. Letztere wurden in den 1960er Jahren, wie damals üblich, vollständig zugunsten der Kiefer entnommen. Das würden die Waldbesitzer heute so nicht mehr praktizieren - denn eines wurde ihnen durch forstliche Beratung klar: „Das Laub der Mischbaumarten ist das Humuskapital (der Naturdünger) des Waldbauers!“.
Auf Eigeninitiative bauten sie deshalb 1996 vier Kleinzäune und pflanzten versuchsweise Buche. Und siehe da, in den „Weiser“-Zäunen stellte sich eine wüchsige Naturverjüngung aus standortangepassten Stiel- und Roteichen und Birken ein. So erhielten sie den Fingerzeig, wie und mit welchen Mischbaumarten sie den Waldumbau und die Bodenverbesserung vorrangig vorantreiben können.
Auf Eigeninitiative bauten sie deshalb 1996 vier Kleinzäune und pflanzten versuchsweise Buche. Und siehe da, in den „Weiser“-Zäunen stellte sich eine wüchsige Naturverjüngung aus standortangepassten Stiel- und Roteichen und Birken ein. So erhielten sie den Fingerzeig, wie und mit welchen Mischbaumarten sie den Waldumbau und die Bodenverbesserung vorrangig vorantreiben können.
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Gemulchte Rückegasse
(Foto: H.-C. Münnich)
Im Jahr 2002 wurde der Waldbestand mit einem Netz aus Rückegassen erschlossen und zur Gewinnung von Bauholz durchforstet. Die Planung der Erschließung und die Auszeichnung unterstützte der Beratungsförster, die maschinelle Holzernte wurde, da zügig, wirtschaftlich und mit geringem Unfallrisiko behaftet, an einen bewährten Forstunternehmer vergeben. Weiteres wichtiges Ziel war es, für die Ansamung der klimatoleranten Eichen und Birken, die nötigen Lichtverhältnisse herzustellen.
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Stieleichen zwischen Beerkraut (Foto: H.-C. Münnich)
Seit 2004 ist der etwa 1,3 ha große Bestand gezäunt, um die natürliche Ansamung nun flächig ohne den Einfluss des Wildes nutzbar machen zu können. Vorhandene Jungpflanzen und neu hinzukommende Naturverjüngung wuchsen in den Folgejahren trotz des Beerkrauts zügig heran und wurden durch Pflanzung weiterer Baumarten (Buche, Tanne, Douglasie und Kirsche) ergänzt. Bereits 2007 konnte die Naturverjüngung aufgrund ihrer Zusammensetzung aus klimatoleranten Mischbaumarten durch die Forstverwaltung gefördert und 2016 der Zaun abgebaut werden.
Die Verjüngung aus Laubhölzern einigen Douglasien und Tannen sowie einem tragbaren Anteil Kiefern und Fichten hat sich mit einer durchschnittlichen Höhe von rund 3 m und einer Pflanzenzahl von rund 2.500 Stück/ha gut entwickelt. Tanne und Douglasie müssen seit Abbau des Zauns weiterhin mit Drahthosen gegen das Verfegen des Rehbocks geschützt.
Die Verjüngung aus Laubhölzern einigen Douglasien und Tannen sowie einem tragbaren Anteil Kiefern und Fichten hat sich mit einer durchschnittlichen Höhe von rund 3 m und einer Pflanzenzahl von rund 2.500 Stück/ha gut entwickelt. Tanne und Douglasie müssen seit Abbau des Zauns weiterhin mit Drahthosen gegen das Verfegen des Rehbocks geschützt.
Ausblick
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Eiche und Birke benötigen zunehmend Licht
(Foto: H.-C. Münnich)
Um die Lichtbaumarten Eiche und Birke zu fördern, sollte über diesen verstärkt in den Altbestand aus Kiefern eingegriffen werden. Dies kann wegen der Stabilität des Altholzes weiterhin einzelstammweise erfolgen (kräftiges Auflichten des Schirms), über einzelnen Verjüngungsgruppen sind auch kleinflächige Entnahmen möglich (Femeln). Vornehmlich sollten schlechtwüchsige, astige oder geschädigte Kiefern entnommen werden (Nutzung vom schlechteren Ende her). Die qualitativ besseren Kiefern sollen noch ausreifen und einzelne können in den Folgebestand übernommen werden.
So verjüngt, wird sich in den nächsten Jahrzehnten ein klimastabiler Wald entwickeln, der die heutigen Ansprüche an Boden-, Wasserschutz und Biodiversität viel besser erfüllen wird als der Vorbestand aus reiner Kiefer.
So verjüngt, wird sich in den nächsten Jahrzehnten ein klimastabiler Wald entwickeln, der die heutigen Ansprüche an Boden-, Wasserschutz und Biodiversität viel besser erfüllen wird als der Vorbestand aus reiner Kiefer.
Anfahrtsbeschreibung
Von Amberg aus fahren Sie zunächst auf der B 299 in Richtung Grafenwöhr und biegen auf Höhe von Kienlohe links auf die St 2120 in Richtung Hahnbach ab. Kurz hinter Hahnbach biegen Sie links auf die AS 5 ab und erreichen nach rund 4 km Schönlind. Am nördlichen Ortsausgang biegen Sie rechts in die Seestraße nach Heroldsmühle ab. In Heroldsmühle nehmen Sie die erste Straße links und folgen dieser rund 700 m bis zum dritten Feldweg rechts (gezählt ab Ortsende). Bitte parken Sie ihr Auto an dem im BayernAtlas mit P gekennzeichneten Punkt im Einmündungsbereich des Feldweges (Bitte ausreichend Platz für landwirtschaftlichen Verkehr lassen und Abstand vom Entwässerungsgraben halten.). Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Folgen Sie bitte hierzu der Skizze im BayernAtlas.